Lose Einführung zur Kapelle in Bonn (5.2.2011):
Teil 2:
Ich weiß nicht, wie oft Sie in Ihrem Leben die Behausung gewechselt haben, wie oft Sie Bekannte, Freunde, Verwandte und Idioten zurückgelassen haben. Wir haben es vor einem Jahr das vorerst letzte Mal gemacht. Damals kamen wir von einem Dorf in der Nähe von Tübingen, unmittelbar neben einer Außenstelle des Süddeutschen Kunstvereins.
Durch die intensive Mitarbeit in dieser Vereinigung hatten wir bald eine gewisse Verfügungsgewalt über die weitläufigen Räumlichkeiten des Ausstellungsbetriebs. Sie befinden sich in einem ehemaligen Schweine- und Rinderstall, der kaum Veränderungen unterworfen wurde.
Mit der Anmietung der Wohnung in Bonn/Rosental kam es zu dem Vorschlag, innerhalb des großzügigen Wohn- und Eßraums eine variable Ausstellungskonstruktion zu setzen, die einerseits architektonischen Stil- und Bruchmittel ist, anderseits Herberge für den Spieltrieb von jung und alt…
Waren die ersten Pläne noch einem Neubau geschuldet, stießen wir mit Hilfe eines Vereinsmitglieds auf die unversehrte Hopfendarre in der Räucherkammer des Süddeutschen Kunstvereins. Mit ein paar Umbaumaßnahmen, mit Olivenöl aus Griechenland und ohne Dach und Ofen nahmen wir sie nach Bonn mit.
Die Tochter hat seit dem in vielerlei Weise ihre Auseinandersetzung gefunden und könnte der Meinung sein, dass solch ein „Wohnungshaus“ das normalste auf der Welt ist, ähnlich einer Couch oder eines Stuhls
Wir selbst setzten es die ersten Monate ausschließlich als trennenden Freiraum in dem weitläufigen Zimmer ein. Einmal stand es direkt vor dem Bad, dann vor der Eingangstür, vom dem Eßtisch, der Küche…. Immer wieder kam es zu neuen Lichtverhältnissen, Raumaufteilungen, Möbelkompositionen.
Fortsetzung
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